Friedrich M. Fels an Arthur Schnitzler, 20. 4. 1893

Lieber Dr Schnitzler!

Entschuldigen Sie, bitte, dass ich so lange nichts von mir hören liess; we nn ich wieder in Wien  sein werde, werde ich Ihnen des ausführlicheren über die Gründe meines höchst unliebenswürdigen und undankbaren Schweigens sprechen. Ende dieses Monats werde ich zurückkehren, nachdem ich vollständig genesen bin. Da aber zuvor die Angelegenheit mit der Rechnung geordnet werden muss, hätte ich folgende Bitte an Sie: Wollen Sie so freundlich sein, bei den Herren der Deutschen Zeitung – dass meine Anstellung ganz sicher sei, darüber hat mir Loris geschrieben – vielleicht zu veranlassen, dass ich vom 1. Mai ab eintreten ka nn und dass mir, we nn das der Fall ist, umgehend eine Schrift zugeschickt werde, wodurch die D. Ztg. erklärt, dem Hotelier des Erzh. Rainer , bis zur Befriedigung seiner Ansprüche, monatlich eine besti mm te Su mm e etwa ¼ oder ⅓ meines Gehaltes zuzusenden. We nn ich nicht in kürzester Kürze diese Schrift oder eine andere Sicherstellung bieten ka nn | werde ich in sehr unangenehme Verwickelungen geraten und wahrscheinlich noch etwas früher, als hier sonst der Fall wäre, die Strafe für all meine Thaten erhalten.
Bitte, grüssen Sie mir alle Beka nn ten, die etwa noch geneigt sein sollten, einen Gruss von mir zu empfangen, und seien Sie selbst herzl. gegrüsst
von
 Fels
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