Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 4. 8. 1889

Chef-Redacteur: Dr. F. Mamroth. – Redaction: IX., Berggasse 31.
Wien, den 4. August 1889.

Verehrter Herr Doctor!

Mein Onkel, mit dem ich gestern beisammen war, theilt mir mit, daß er sich aus denselben Gründen, wie ich, nämlich wegen der Düsterkeit des Süjets, scheut, Ihr Feuilleton zu veröffentlichen. Im Übrigen hat es ihm sehr gut gefallen und er möchte etwas Anderes von Ihnen haben. Eine Ablehnung also, die Sie absolut |nicht tragisch nehmen dürfen. Das Nähere mündlich.
Ich habe mich nämlich entschlossen, Ihre freundliche Aufforderung anzunehmen und mit Ihnen die Parthie zu machen. Es fragt sich freilich noch, ob ich die Fahrkarte bekomme, zur Zeit mit den redactionellen Arbeiten fertig werde etc. Prinzipiell aber bin ich entschlossen, Donnerstag Abend von hier abzureisen und Sie Freitag früh, wenn Sie inzwischen Ihre Entschließungen nicht geändert haben sollten, irgendwo in der Welt zu treffen. Ich bitte Sie also, mir umgehend mitzutheilen, wo Sie am Freitag sind. |Vielleicht können Sie mich noch in Ischl erwarten. Ich selbst werde Ihnen am Donnerstag meine mir zu bestimmende Adresse telegraphiren, ob ich mit meinen Angelegenheiten in Ordnung bin und kommen kann.
Herzlichsten Gruß und Dank im Voraus!
Ihr
 Dr. Paul Goldmann
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