Fondateur M. L. Sonnemann.
Journal politique,
financier,
commercial et littéraire.
Paraissant trois fois par jour. Paris, 27. October.
Mein lieber Freund,
Deine lieben Briefe treffen mich in einer Zeit größter Arbeit. Ich kann Dir
ein
stweilen nur mit flüchtigen Worten
sagen, wie
sehr ich mich freue, daß der große Tag
so nahe i
st. Ich heiße Dich willkommen in
Berlin und wün
sche Dir einen
frohen und glücklichen Aufenthalt. Näch
stens antworte ich Dir ausführlicher auf
Deinen letzten längeren Brief, der mich
sehr erfreut hat.
|Warte jedenfalls nicht auf meine Antwort und
schreibe mir gleich ein kurzes Wort über Deine
Berliner
E× Eindrücke und insbe
sondere
aber darüber, wie
Dein
Stück Dir auf den Proben gefällt. Einen Rath nur in Kürze: Ganz
Deutschland steht unter dem Banne des
Eindruck
es, den die Affaire
Bruesewitz gemacht
hat. Man lechzt nach einem Wort, das die
se
schurki
schen Officiers-Feiglinge geißelt.
Keiner kann be
sser die
ses Wort aus
|sprechen, als Du.
Leg’ es Deinem an
ständigen Officier in den Mund, in der
Scene, wo er
sagt: Solche Leute haben im Frieden eigentlich
gar keine Exi
stenz-Berechtigung. Laß ihn noch etwas Allgemeines, Kräftiges, Erlö
sendes
sagen. Die
ses Wort
allein kann den Erfolg des
Sückes ent
scheiden. Nimm’ meinen Rath an, ich
glaube, ich habe Dir
selten
so gut gerathen! . . . .
Auf ein Telegramm am Tage nach der
Première |rechne ich mit Sicherheit.