|,+ de charlottenburg 2454 61/60 21 4/25– s .=
reicher julian so vollstaendig vergriffen und falsch ausserdem im text so unsicher dass ich es vorzog ueberhaupt nichts ueber reprise zu schreiben. halte einen anderen, vielleicht minder namhaften aber frischen schauspieler fuer |wien noch geeigneter als reicher der die figur vom grund aus faelscht und viele schoenheiten der dichtung in wuesten umwandelt. herzlichst  salten ,+
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    julian … vergriffen] Zur Wiederaufnahme von Der einsame Weg siehe Felix Salten u. a. an Arthur Schnitzler, 19. 4. 1906. Während Brahm auf dieser Karte von einer »miserabeln Aufführung« schrieb, dürfte auf dieses Telegramm von Salten ein Brief von Schnitzler an Brahm abgesandt worden sein. Am 22. 4. 1906 antwortete Brahm jedenfalls auf (nicht erhaltene) Kritik an der Besetzung von Julian Fichtner mit Emanuel Reicher (vgl. Der Briefwechsel Arthur Schnitzler – Otto Brahm. Vollständige Ausgabe. Herausgegeben, eingeleitet und erläutert von Oskar Seidlin. Tübingen: Niemeyer 1975, S. 225–226). In dieser Antwort geht Brahm auch explizit auf Salten ein: »So scheint mir das Raisonnabelste, den Julian des Reicher, der übrigens auch bessere und feinere Momente hat und den nur ein in Extravaganzen und Salten-Mortale geübter Kompetenter unerträglich und höchst gefahrvoll finden wird – es scheint mir, daß wir versuchen müssen, den Reicher besser zu machen.« (S. 226.)

    ueberhaupt … reprise] Felix Salten: Theater. Der einsame Weg. – Othello. – Die Mitschuldigen. Der Tartüffe. – Der Fall Reinhardt. In: B. Z. am Mittag, Jg. 30, Nr. 99, 28. 4. 1906, S. 2 u. 7. Salten behandelte vor allem die Bedeutung, die Berliner Inszenierungen mittlerweile für die Wienerinnen und Wiener hatten, um Bekanntschaft mit Wiener Autoren auf der Bühne zu bekommen.