Elsa Plessner an Arthur Schnitzler, 7. 8. 1897

|Wien – Sievering. Fröschlgasse 6
den 7. VIII.

Verehrter Herr Doctor!

Ich thue es doch nicht – d. h. die höchstpersönliche Correctur. – Noch geschmackloser – ja lächerlich! Nicht? Muss verzichten! Aber sie werden doch meine große Bitte erfüllen? – Die bleibt aufrecht!! |War furchtbar – namenlos wüthend – erster, begreiflicher Rachegedanke! – Zu dumm! – Aber ich bin nicht immer so! Bessere Einsicht kommt meistens nach! – Meistens! Nicht immer! –
Womit ich zeichne
Ihre dankbare
 Elsa Plessner

    höchstpersönliche Correctur] Plessners Text Der gläserne Käfig erschien im Erstdruck (Die Zeit, Bd. 12, Nr. 149, 7. 8. 1897, S. 95–96) mit unautorisierten Änderungen, u. a. mit der nicht von der Autorin vorgesehenen Gattungsbezeichnung »eine Parabel«. Als erste wutentbrannte Reaktion darauf hatte Plessner angekündigt, die ausliegenden Zeitungsexemplare in allen wichtigen Kaffeehäusern per Hand zu korrigieren, vgl. Elsa Plessner an Arthur Schnitzler, 7. 8. [1897].

    große Bitte] Schnitzler sollte die »literarischen Kreise« wissen lassen, dass Plessners Text gegen ihren Willen verändert abgedruckt worden war, vgl. Elsa Plessner an Arthur Schnitzler, 7. 8. [1897].