|Dr. Arthur Schnitzler 9. 4. 1915.
Lieber Herr Doktor!
Ich bin nicht weniger empört als Sie und sehe gleich Ihnen in dieser
↓vorläufig erst↓ beabsichtigten Entfernung eines – um hier nur
das ganz Unzweifelhafte, auch von Uebelwollenden nicht zu Bezweifelnde auszusprechen
– höchst verdienstvollen
Mannes von einem so verantwortungsvollen Posten nach ehrenvollster
siebzehnjähriger Dienstzeit
↓,↓ unter Gründen, die
↓–↓ wenigstens so
weit sie mir bekannt geworden sind, nur als Scheingründe
bezeichnet werden↓gelten↓ können, – auch ich sehe darin ein Symptom, – nicht das erste und keinesfalls
das letzte – eines Geistes, ja vielleicht einer Weltanschauung, als deren tiefsten
und letzten Ausdruck man wohl jenen Ihnen kaum unbekannt gebliebenen Ausspruch eines
hohen
Herrn bezeichnen kann
und der lautete: »Wie kann man
Rosenbaum heissen?« Über
die ganze Angelegenheit, was in
|Hinsicht auf sie
geschehen sollte und könnte, und noch über mancherlei anderes mit Ihnen zu sprechen
wird mir höchst erwünscht sein; vielleicht nachtmahlen Sie Anfang der nächsten Woche
einmal bei uns und lassen mir nächstens in der Früh zwischen
10–11 telephonieren, zu welcher
Stunde ich Sie am sichersten anrufen kann.