Theodor Herzl an Arthur Schnitzler, 14. 8. 1885

|Hotel Kammer, 14/8 885

Theuerster Doctor!

Ihre Depesche, Ihren lieben Brief habe ich mit Vergnügen und Bedauern erhalten. Letzteres hat seinen Grund darin, dass ich erst morgen mich auf die holländischen Strümpfe mache. Ich konnte meinen guten Alten nicht diesen Tag stehlen, obgleich im Tagediebstahl bereits Einiges geleistet habe.
Ihre Depesche konnte ich nicht erwidern, weil ich Ihre Adresse nicht hatte. – Nochmals besten Dank!
Ich wünsche Ihnen eine sonnige, vergnügte Fahrt!
Glauben Sie an die freundschaftlichen Gefühle Ihres aufrichtig ergebenen
 Herzl
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