Theodor Herzl an Arthur Schnitzler, 2. 10. 1886

|Lieber Selbereiner!

Leider hatte ich die Karte schon zurückgegeben. Zugleich – an Sie denkend – hatte ich jedoch gefragt, wie es mit dem Premièreschein stehe. Sie präsentiren ihn ganz einfach am Vortage der Première – so diesmal wie künftig – bis inclus. 12 Uhr Mittags an der Tageskasse, und erhalten das Billet zu Maria und so weiter.
Mögen sie Ihnen leicht werden!
Ich bleibe mit cordialem Gruss
Ihr aufrichtig ergebener
 Herzl
Zelinkag. 11, 2 Octob 86
    Bildrechte © University Library, Cambridge

    Maria und so weiter] Schnitzler besuchte die Theaterpremiere von Maria und Magdalena von Paul Lindau, die am 5. 10. 1886 am Burgtheater stattfand, . Der Theaterzettel vom 2. 10. 1886 gibt Auskunft, dass sie ursprünglich für diesen Tag angesetzt war, aber aufgrund der Unpässlichkeit der Darstellerin Josephine Wessely auf den 5. 10. 1886 verschoben wurde. Das könnte der Grund dafür sein, dass Herzl, der vom 3. oder 4.  bis zum 21. 10. 1886 nach Berlin reiste, den Premierenschein zur Verfügung stellte.