Theodor Herzl an Arthur Schnitzler, 4. 5. 1893

Dr Th. Herzl

Mein lieber Freund!

Sehr erschüttert lese ich in der Zeitung, dass Ihr Vater gestorben ist.
Wie arm ist unsere Rede, wenn wir einen wirklichen grossen Schmerz vor uns haben.
Ein stummer Händedruck sagt die Theilnahme noch am besten – lassen Sie diese Zeilen dafür gelten.
Sagen Sie auch Ihrer verehrten Frau Mutter und Ihren lieben Geschwistern, dass ich zu denen gehöre, die an Ihrem schweren Verlust am Innigsten theilnehmen.
Leben Sie wohl, mein lieber Schnitzler und glauben Sie an die Freundschaft
Ihres herzlich ergebenen
 Th Herzl
Paris 4 Mai 93
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