|Neue Freie Presse.
Redaction:
Wien
Kolowratring, Fichtegasse Nr. 11.

Lieber Doctor,

die Fahnen werden Sie erhalten. Aendern Sie aber die Nummer des Regiments phantastisch um, sonst werden zwei Herren vom Offizierscorps bei Ihnen erscheinen.
Besten Gruss
Herzl
6 XII 900
    Bildrechte © University Library, Cambridge

    Nummer des Regiments] Die Nummer des Regiments, bei dem der Protagonist der Novelle dient, ist in der Druckfassung nicht erwähnt. Das Manuskript, das Schnitzler bei der Neuen Freien Presse zum Druck einreichte, ist nicht erhalten. Aus einer erhaltenen früheren Texthandschrift geht hervor, dass Schnitzler Lieutnant Gustl zunächst als Mitglied des 87. Regiments konzipiert hatte. In dieser Fassung überlegt der Protagonist, was vor dem Suizid noch zu erledigen sei: »ich mach eine Meldung ans Reg-Comand . .  ganz wie eine dienstl Meldung .  [. . . ] K.k Inf Reg . .  Nr . .  87 . – K.k Lieu – seit . . . . .  meldet, dass er sich heut um 7 Uhr umbring . wird« (Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Historisch-kritische Ausgabe. Herausgegeben von Konstanze Fliedl. Berlin, Boston: de Gruyter 2011 (Werke in historisch-kritischen Ausgaben, herausgegeben von Konstanze Fliedl), H 175). In der Druckfassung lautet die Passage verkürzt: »ich mach’ eine Meldung ans Regiments=Commando … ganz wie eine dienstliche Meldung . . .  ja, auf einen umbrochenen Bogen. . . « (Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. In: Neue Freie Presse, Nr. 13.053, 25. 12. 1900, Morgenblatt, S. 34–41, hier S. 40).