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Mein lieber Freund.

der Tritt ist gegeben. Sagen Sie mir für alle Fälle, was ich nach einem »Nein« zu thun habe, um jeden überflüssigen Aufschub zu vermeiden.
In ein paar Tagen schreib ich Ihnen dann ausführlich. Ich halt’ es für sehr möglich, dass Sie und ich am selben Abend in der Burg |drankommen. Denn es scheint, die nächste Novität sind die Verbotenen Früchte von Cervantes – und gerade wir zwei blieben noch übrig. Burckhard zu sprechen, vermeide ich seit Wochen – mir kommt vor, jeder freundliche Gruss müsste ihm wie eine Frage vorkommen: »Na also was ist mit mir?«
Gearbeitet hab ich die letzten Wochen ja |Monaten rein nichts. Innere Verdrießlichkeiten – an sich nicht mehr bedeutend als Zahnweh – aber können Sie mit Zahnweh arbeiten? Aber ich hoffe auf den Frühling und mancherlei andres.
Leben Sie wohl, seien Sie vielmals herzlich gegrüßt und schreiben Sie bald Ihrem ArthSchn
9. 3. 95.
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