Vally Rosengart an Arthur Schnitzler, [16. 1. 1898]

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paul wuenscht, ohne persoenlich hervorzutreten, fuer schlenthers nachfolge bei vossischer zu candidiren und bittet sie, schnellstens und nachdruecklichst in diesem sinne zu wirken. vielleicht machen sie brahm telegraphisch aufmerksam, dasz goldmann zu haben waere, betonen seine glaenzende eignung und ersuchen brahm zu interveniren. herzlichen dank fuer alles, was sie dem freunde thun =  rosengart-goldmann.
    Bildrechte © Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar

    schlenthers nachfolge] Paul Schlenther war 1886 als Nachfolger von Theodor Fontane zur Vossischen Zeitung gekommen. Als er Mitte Januar 1898 zum neuen Burgtheater-Direktor ernannt wurde, wurde seine Position vakant. Damit erläutern sich zwei bislang kryptische Stellen in der Korrespondenz zwischen Schnitzler und Otto Brahm. Schnitzler kontaktierte Brahm im Sinne Goldmanns, woraufhin Brahm am 18. 1. 1898 mit einem Telegramm antwortete: »Ihren Kandidaten Schlenther empfohlen.« Am 21. 1. 1898 verfasste Schlenther einen Brief an Schnitzler, in dem er angibt, er habe die Anfrage an den Chefredakteur Friedrich Stephany weitergereicht, doch dürfte die Stelle erst im Herbst nachbesetzt werden. In einem Antwortbrief Schnitzlers an Brahm vom 22. 1. 1898 wird die Sache zum letzten Mal angesprochen: »Für Ihre Verwendung betreffs Goldmann noch einmal herzlichsten Dank. Er selbst wußte nichts davon; nur seine Verwandten; heute weiß er es natürlich. Halten Sie einen Erfolg für möglich?« (Der Briefwechsel Arthur Schnitzler – Otto Brahm. Vollständige Ausgabe. Herausgegeben, eingeleitet und erläutert von Oskar Seidlin. Tübingen: Niemeyer 1975, S. 42–43). Zugleich erlaubt diese Stelle die Datierung zusammen mit der Monats- und Tagesangabe in der Übermittlungszeile des Telegramms.