Felix Salten und Richard Metzl an Arthur Schnitzler, [30. 7. 1905?]

|Herrn Dr Arthur Schnitzler
Wien XVIII.
Spöttelgasse 7

|Gruss aus Mariazell
Marienstatue
Wienergasse
Das Lechodaudi singend,
herzlich Ihr  Salten
[handschriftlich Richard Metzl:] Besten Gruß
 R Metzl
    Bildrechte © University Library, Cambridge

    Mariazell] Die am 6. 5. 1905 erwähnte »Maria Zeller Partie« fand aus nicht überlieferten Gründen letztlich ohne Beteiligung Schnitzlers und seiner Frau statt und lässt sich auf ein Zeitfenster eingrenzen. Am 28. 7. 1905 sahen sich Schnitzler und Salten in Reichenau an der Rax, am 31. 7. 1931 war Salten wieder in Wien – »aus Mariazell, angeekelt«, wie Schnitzler im Tagebuch festhielt. Vgl. Martin Finder [ = Felix Salten]: Mariazell. In: Die Zeit, Jg. 4, Nr. 1042, 20. 8. 1905, S. 1–2.

    Lechodaudi] Lecha Dodi (L’kha Dodi) sind die ersten beiden Wörter einer Hymne von Shelomoh ben Mosheh Alḳabets, mit der der Sabbat eingeläutet wird. Salten dürfte hier dem Vergnügen Ausdruck verleihen, in einem katholischen Wallfahrtsort ein jüdisches Lied zu singen. Um tatsächlich mit dem Beginn des Sabbats übereinzustimmen, müsste die Karte am Freitag Abend verfasst worden sein. Der Poststempel weist aber auf Sonntag, den 30. sodass Salten hier nicht versuchen dürfte, in der Aussage eine Datums- und Uhrzeitangabe zu verstecken.