Stefan Zweig an Arthur Schnitzler, 2. 11. 1929

2. November 1929.

Lieber, verehrter Herr Doktor!

Ich nütze jede Gelegenheit gern, mich an Sie zu wenden und die vorliegende ist ein Brief von Herrn A. del Vayo, (dem Leiter des Verlags Editorial Espana, Madrid, Palacio de la Prensa, Plaza del Callao 4), der sich bei mir beklagt, dass er an Fischer wegen des Uebersetzungsrechts ihrer »Therese« geschrieben habe, ohne aber eine Antwort zu erhalten. Er lässt Sie nun durch mich bitten, erstlich, dass Sie dort nachfragen mögen, zweitens, ob Sie ihm bald etwas Neues von sich in Aussicht stellen könnten. Ich kenne ihn persönlich und die geschäftlichen Beziehungen zu dem Verlage sind durchaus angenehm und korrekt.
Noch in den nächsten Tagen grüsst Sie ein kleines Buch Erzählungen von mir und hoffentlich habe ich endlich Gelegenheit, bei Ihnen vorzusprechen. Mein letzter Aufenthalt in Wien war furchtbar überhetzt und als ich endlich bei Berta Zuckerkandl Ihre geheime Telefon-Nummer auskundschaftete und Sie anrief, meldete sich an jenem Sonntag Nachmittag niemand bei Ihnen
In alter Herzlichkeit und Verehrung ergeben
Ihr
 [handschriftlich:] Stefan Zweig
Herrn Dr. Artur Schnitzler
Wien
1 Beilage
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