2. November 1929.
Lieber, verehrter Herr Doktor!
Ich nütze jede Gelegenheit gern, mich an Sie zu wenden und die vorliegende ist ein
Brief von Herrn
A. del Vayo, (dem Leiter des
Verlags
Editorial Espana,
Madrid,
Palacio de la Prensa, Plaza del Callao 4), der sich bei mir beklagt, dass er an
Fischer wegen
↓des↓ Uebersetzung
↓srechts↓ ihrer »
Therese«
geschrieben habe, ohne aber eine Antwort zu erhalten. Er lässt Sie nun durch mich
bitten, erstlich, dass Sie dort nachfragen mögen, zweitens, ob Sie ihm bald etwas
Neues von sich in Aussicht stellen könnten. Ich kenne ihn persönlich und die
geschäftlichen Beziehungen zu dem
Verlage sind durchaus angenehm und korrekt.
Noch in den nächsten Tagen grüsst Sie ein kleines
Buch Erzählungen von mir und hoffentlich habe ich endlich Gelegenheit, bei Ihnen
vorzusprechen. Mein letzter Aufenthalt in
Wien war
furchtbar überhetzt und als ich endlich bei
Berta
Zuckerkandl Ihre geheime Telefon-Nummer auskundschaftete und Sie anrief,
meldete sich an jenem
Sonntag Nachmittag niemand bei Ihnen.
In alter Herzlichkeit und Verehrung ergeben
Ihr
[handschriftlich:] Stefan Zweig
[maschinenschriftlich:] Herrn Dr. Artur Schnitzler
Wien1 Beilage