Arthur Schnitzler an Stefan Zweig, 4. 11. 1929

|Dr Arthur Schnitzler 4. 11. 1929.

Lieber und verehrter Stefan Zweig.

Besten Dank für Ihre Mitteilung Herrn A. del Vayo betreffend. Er möge sich direkt an mich wenden. Können Sie mir vielleicht sagen, was für Honorare er zahlt? Bei Fischer werde ich reklamieren. In Spanien ist ja verhältnismässig recht wenig von mir erschienen – so weit ich darüber informiert bin.
Ich freue mich auf das versprochene neue Buch und beglückwünsche Sie noch einmal zu dem ausserordentlichen »Fouché«, dessen Erfolg sich, wie ich mit Vergnügen höre und lese, in Nähe und Ferne immer glänzender bestätigt.
Neulich hat man mir aus Paris einen Ausschnitt geschickt, in dem eine Kinovorstellung besprochen war »Peur« d’apres la nouvelle de M. Arthur Schnitzler. Nach dem Inhalt muss es sich um die »Angst« gehandelt haben, die ich selbst hier in einem Kino gesehen habe. Die Notiz stand im »Gringoire«; meine weiteren Recherchen sind noch ohne Erfolg geblieben.
Es wäre schön, wenn ich Sie wieder einmal sprechen könnte. Dass Sie das letzte Mal in Wien keine Zeit hatten ist natürlich und Sie, lieber Stefan Zweig, haben mir sicher verziehen, dass ich bei der Trauerfeier für Hofmannsthal nicht im Theater war und so Ihre Rede nicht gehört habe. Man hat mir erzählt, wie schön Sie gesprochen haben.
Mit den herzlichsten Grüssen
Ihr freundschaftlich ergebener
 [handschriftlich:] ArthSchnitzler
Herrn Stefan Zweig
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