Lieber und verehrter Herr Doktor.
Ihr herzlich ergebener
[handschriftlich:] Arthur Schnitzler
Lieber und verehrter Herr Doktor.
an Fischer gewandt] Am 3. 1. 1923 schrieb Fischer an Schnitzler: »Was die Erzählungen für Frankreich anbetrifft, so handelt es sich um die Anfrage eines Herrn Alzir Hella in Paris, die Sache taugt wohl nicht allzuviel. Ich werde mit dem Herrn korrespondieren und Ihnen dann eventuell Weiteres mitteilen.« Schnitzler schrieb am 22. 1. 1923 an Leo Greiner vom Fischer-Verlag: »Herr Alzir Hella hat sich nun, von Stefan Zweig empfohlen, direkt an mich gewandt und ich werde ihm auch direkt schreiben. Um Missverständnissen ein für alle Mal vorzubeugen, möchte ich heute nur prinzipiell feststellen: der Umstand, dass sich Leute mit Anfragen über meine Werke öfters an den Verlag Fischer wenden, in Unkenntnis, dass ihm für Abschlüsse mit dem Ausland nur im Falle ausdrücklicher Genehmigung meinerseits, also von Fall zu Fall ein Recht zusteht, verleiht dem Verlag Fischer natürlich nicht, sozusagen automatisch sich in einem solchen Fall als meinen Vertreter zu betrachten.«
ich ihm direkt schreibe] Im Nachlass Schnitzlers befindet sich der Durchschlag eines Briefes an Hella, das mit dem Vortag datiert ist. Die Formulierung im vorliegenden Brief lässt es aber als unklar erscheinen, ob das Schreiben an Hella überhaupt abgeschickt wurde. »19. 2. 1923 / Sehr geehrter Herr Hella. / In den nächsten Tagen kommt Frau Hofrätin Bertha Zuckerkandl nach Paris und wird dort bei ihrer Schwester, MMe. Paul Clemenceau, 12, Avenue d’Eylau wohnen. Darf ich Sie bitten sich mit ihr in Verbindung zu setzen, ich habe ihr von Ihrem freundlichen Antrag Mitteilung gemacht und sie ermächtigt mit Ihnen weiter darüber zu unterhandeln. Es wäre mir natürlich sehr willkommen, wenn eine meiner Novellen in ›Monde Nouveau‹ zum Abdruck käme. ›Casanovas Heimfahrt‹ ist nicht frei, aber vielleicht erlange ich mein Rechte auch auf diese Novelle wieder zurück, da der Bewerber bisher meines Wissens die Uebersetzung nicht in Angriff genommen hat. Ueber die Honorarbedingungen wird Frau Hofrätin Zuckerkandl mit Ihnen reden. / Mit verbindlichem Dank für Ihr freundliches Interesse und Ihre liebenswürdigen Worte / Ihr sehr ergebener / Raum für die Unterschrift / Herrn Alzir Hella, Paris, 18, rue de l’Odéon.« Hella übersetzte gemeinsam mit Olivier Bournac drei Texte von Schnitzler. Als erstes erschien 1925 mit Mourir eine Neuübersetzung von Sterben, danach kamen noch Madame Beate et son fils (Oktober–November 1928) und Le Célibataire (Der Tod des Junggesellen, März 1929).
Bei Fragen, Anmerkungen, Kritik, aber gerne auch Lob, kontaktieren Sie bitte Martin Anton Müller.
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| Versand: | 22. 1. 1923 Schnitzler, Arthur Wien |
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|---|---|---|
| Empfang: | [23. 1. 1923
– 27. 1. 1923?] Zweig, Stefan Salzburg |
| Signatur | ISR, Jerusalem, National Library of Israel, ARC. Ms. Var. 305 1 58 Stefan Zweig Collection |
|---|---|
| Typ | Briefkarte |
| Beschreibung | 840 Zeichen |
| Herstellung | Schreibmaschine |
| Handschrift | Bleistift, lateinische Kurrentschrift (minimale Korrekturen, Unterschrift) |
Eine zitierfähige Angabe dieser Seite lautet:
Arthur Schnitzler an Stefan Zweig, 22. 1. 1923. In: Arthur Schnitzler: Briefwechsel mit Autorinnen und Autoren. Digitale Edition. Herausgegeben von Martin Anton Müller mit Gerd Hermann Susen, Laura Untner und Selma Jahnke, https://schnitzler-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L03753.html (Abfrage 5. 12. 2025)
Für gekürzte Zitate reicht die Angabe der Briefnummer aus, die eindeutig und persistent ist: »L03753«.
Für Belege in der Wikipedia kann diese Vorlage benutzt werden:
{{Internetquelle |url=https://schnitzler-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L03753.html |titel=Arthur Schnitzler an Stefan Zweig, 22. 1. 1923 |werk=Arthur Schnitzler: Briefwechsel mit Autorinnen und Autoren |hrsg=Martin Anton
Müller mit Gerd-Hermann Susen, Laura Untner und Selma Jahnke |sprache=de |datum=1923-01-22 |abruf=2025-12-05 }}
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Arthur Schnitzler an Olga Schnitzler, 22. 1.1923
Quelle: Arthur Schnitzler: Briefe 1913–1931. Hrsg. v. Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1984. (PDF unter: https://schnitzler-briefe.acdh.oeaw.ac.at/)
Arthur Schnitzler an Olga Schnitzler, 22.1.1923
Quelle: Max Haberich: Arthur Schnitzler. Anatom des Fin de Siècle. Die Biografie. Wien: Kremayr und Scheriau 2017, ISBN 13: 9783218010641, Anhang: Korrespondenz Arthur und Olga Schnitzler, S. 277–293.
Traum vom 22. Januar 1923
Quelle: Arthur Schnitzler: Träume. Das Traumtagebuch 1875–1931. Herausgegeben von Peter Michael Braunwarth und Leo A. Lensing. Göttingen: Wallstein 2012 (Bibliothek Janowitz, Bd. 20)