lieber Doktor Stefan Zweig, ich kam vor einigen Tagen von einer Reise zurück (
Athen Konstantinopel Rhodos Venedig) und Ihr neues
Buch, von dem ich etliche Partien schon gelesen hatte (insbesonders
Stendhal) und bin nun daran, es vom ersten bis zum letzten Worte durchzugehn. Schon
heute will ich Ihnen danken, de
nn ich bin nicht nur
angeregt und gefesselt, ich bin auch ergriffen in Geist und Seele, schon lang hab
ich
nichts mit solchem wirklichem Genu
ss gelesen und freue mich nicht nur für mich, auch
für Sie, der in dieser lauwerdenden Welt etwas ganz außerordentliches gegeben, ja
fast eine neue Form der philosophisch-dichterischen
|Geschichtschreibung geschaffen hat. Zugleich freu ich mich der stetig steigenden
hohen Anerke
nnung (ich wähle aus Bescheidenheit für Sie
ein mildes Wort) die Ihr Werk findet; wenige haben in den letzten Jahren innerlich
und äußerlich einen so schönen Weg zurückgelegt. Dank, Grüße, u hoffenlich auf
Wiedersehen. –