Arthur Schnitzler an Stefan Zweig, 7. 11. 1926

|Wien, 7. 11. 926

lieber Herr Doctor,

ich dachte Sie doch wenigstens bei der Generalprobe zu sehn; nun muss ich, da Sie wohl wieder abgereist sind, Ihnen Glückwunsch u Dank nach Salzburg senden. Ich finde Sie haben das Stück von Ben Jonson in jedem Sinne höher gebracht als der Original-Autor gethan, – Sie haben es nicht nur für das Theater, sondern auch als Dichtung (für meinen Geschmack) erst lebendig gemacht. Ich las (gewissenhafter Weise) den Ben Jonson (deutsch), eh ich zur General|probe ging; – ich war von der Wirkung und dem Geist der Bearbeitung aufs angenehmste überrascht. Insbesondre den (– Ihren) dritten Akt fand ich glänzend.
Und nun will ich Ihnen noch herzlich für die lieben Worte danken, die Sie mir in das Buch geschrieben haben. Ich freue mich Ihrer Sympathie und erwidre sie von Herzen.
Schönste Grüße, Ihr
 ArthurSchnitzler
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