Sigmund Freud an Arthur Schnitzler, 8. 3. 1926

|8. 3. 26
Prof. Dr. Freud Wien IX., Berggasse 19

Verehrtester!

Ich war Ihnen noch nie so nah. Ich hause im Sanatorium in Ihrer Straße u mache auf Wunsch der Internisten Herztherapie, befinde mich aber subjektiv recht wol.
Infolge eines früheren Versäumnißes kann ich mich heute in Einem für zwei Ihrer Geschenke bedanken. Die begleitende Brochüre soll in keiner Weise eine Revanche sein, sie ist eben nur meine letzte Publikation – vielleicht in jedem Sinne – sonst aber recht uninteressant und besonders für Sie unwichtig.
Trost, daß Sie sie ja weder zu lesen noch sich darüber |zu äußern brauchen.
Mit herzl Gruß
 Ihr Freud
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