1. Febr. 895
Lieber Freund!
»Das alles mein liebes Kindchen
Ist
mir schon einmal passirt...«
Einmal? Wie oft! Man hat davon freilich doch immer wieder einen bittern Geschmack
im
Munde. Es hilft nicht viel, sich zu sagen, dass dieser
Direktor ein Strolch, ein Trottel od. dgl. ist.
Ginge ich mir nach, ich würfe den Bettel jetzt schon in die Mistkiste. Aber ich habe
nun schon angefangen und will standhaft bleiben. Aber abkürzen will ich nur den Ekel.
Ich bitte Sie, von
|der bekannten
Hand folgenden Brief
an
Blumenthal schreiben zu lassen.
»Geehrter Herr! Mein vom
Deutschen Theater abgelehntes Schauspiel
D. G..... ist Ihnen
auf meinen ×××××××
zugegangen. Als ich bei der Einreichung diese Direction
darum ersuchte, Ihnen im Fall der Ablehnung
↓das Manuskript↓
zuzuschicken, wusste ich nicht, dass Sie die
beiden anderen Theater unter Ihrer
Leitung vereinigen. Zur Entschliessung genügen dennoch drei Wochen. Diese Frist
läuft bis (flicken Sie das mir unbekannte Datum hinein, lieber Schnitzler).
Dann Dann ist das
Manuscript an Herrn
F. Schick Wien III Reisnerstrasse – zurückzuschicken.
Achtungsvoll
Dr A. S...l
|Ich glaube ich werd’s dann dem
Raimundtheater geben. Und nach
Raimund geht’s schlafen.
Leben Sie wohl mein sehr lieber Freund, und haben Sie mehr Theaterglück als Ihr
herzlich ergebener
Th H