|8. 1. 1912.

Verehrte gnädige Frau.

Aus dem beiliegenden Schreiben, dessen gelegentliche freundliche Rücksendung ich erbitte, ersehen Sie, dass Frau Lefreve das »Weite Land« nicht übersetzen will. Indess hat mir auch Herr Remon, derjenige der sich auf seine persönlichen zu Guitry berief, seine Zweifel hinsichtlich der Chancen meines Stückes für Paris ausgedrückt und so werde ich wohl die Uebersetzung Herrn Morisse übertragen, wenn der es nicht auch vorzieht abzurücken. Aus einer Notiz im Neuen Wiener Journal und was wohl massgebender ist auch von privater Seite habe ich erfahren, dass Le Bargy sich sehr lebhaft für das Stück interessiert. Er hat es hier gesehen. Da er nicht deutsch versteht, ist diese Interesse keine besondere Bedeutung beizulegen; immerhin wäre zu überlegen, ob man mit ihm nicht in eine persönliche Verbindung treten könnte, wenn er im März hier gastieren wird.
Bald hoffe ich Gelegenheit zu haben Sie |wiederzusehen und bin mit herzlichen Grüssen
Ihr sehr ergebener
 
Frau Berta Zuckerkandl, Wien.
    Bildrechte © Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar