|9. 12. 1911.

Verehrte gnädige Frau.

Herzlichen Dank für die freundliche Uebersendung des Briefes von Madame Lefèvre. Ich habe also gleich an sie geschrieben und sie vor allem um Beantwortung der Frage ersucht, ob Guitry im nächsten Jahre bei Antoine sein wird, ferner ob sie überzeugt ist, dass Antoine ihr eine Uebersetzung besonders gerne anvertrauen würde. Denn schliesslich Herr Remon hat mir über seine Verbindung mit Antoine ungefähr dasselbe geschrieben und behauptet noch überdies, dass seine Uebersetzung der »Frau mit dem Dolch« heuer bei Antoine zur Aufführung kommen soll. Nebstbei scheint er doch in direkter Verbindung mit Guitry zu stehen und es kommt in der Angelegenheit des »Weiten Landes« doch mehr auf Guitry an als auf Antoine, umso mehr als Antoine es nicht einmal der Mühe wert hält mir auf meinen direkten und klare Fragen formulierenden Brief zu antworten. |Wir wollen nun die Antwort der Frau Lefèvre abwarten und dann weiter sehen.
Mit wiederholtem Dank für Ihre Bemühungen und Ihr liebenswürdiges Interesse mit vielen
Grüssen
Ihr aufrichtig ergebener
 
Frau Berta Zuckerkandl, Wien.
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