|24. 12. 1925.

Liebe und verehrte Frau Hofrätin.

Beigeschlossen die beiden Bulletins unterzeichnet und so weit ausgefüllt als bisher möglich. Auf dem Bull. de Decl. ist, wie Sie sehen, eine Repartition des droits bereits vorgesehen und so habe ich die Teilung von 9 zu 3 % in der Voraussetzung vorgenommen, dass die Tantiemen sich tatsächlich auf 12 % belaufen.
Mme. Cabire wohnt Paris, 27 Rue Lemercier. Sie besitzt, wie ich nochmals erwähne, in diesem Moment überhaupt noch keine formelle Autorisation. Ich lege übrigens einen ostensiblen Brief gleich in zwei Exemplaren bei, von dem Sie sowohl Frau Cabire gegenüber als für Gemier und wo Sie es sonst noch für richtig finden (Besnard) Gebrauch machen können.
Und nun erlauben sie mir nochmals Sie zu bitten in diesem Fall Ihre Provision nicht mit 15, sondern mit 20 % ansetzen zu dürfen und verzeihen Sie meine Halsstarrigkeit.
Es wird mich sehr freuen, wenn nicht nur in der Angelegenheit des »Weiten Landes«, sondern eventuell auch in den andren sozusagen schwebenden durch Ihre gütige Vermittlung Fortschritte zu verzeichnen sein werden. Es handelt sich da um eventuelle Aufführung der »Liebelei« zusammen mit »Literatur« (Rémon!), um das endliche Erscheinen von »Casanovas Heimfahrt« (Nathan |Paris, Hotel Ronceray, 10, Boulevard Monmartre), »Fräulein Else« etc.
Mit herzlichen Grüssen und vielen Wünschen für Erfolg in allen Gebieten
Ihr aufrichtig ergebener
 
Frau Hofrätin Berta Zuckerkandl,
Wien.
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