verehrter Herr Engländer,
zu dem schweren Verlust, den die Welt durch das Hinscheiden
Peter Altenbergs erlitten, bitte ich vor allem Sie als Bruder
den Ausdruck meines innigsten Beileids entgegenzunehmen. Es hat sich, besonders in
den spätern Jahren, freilich recht selten gefügt, daß ich ihn gesehen oder gesprochen
hatte; – was sein kostbares, wundervolles Werk mir – vom ersten
Buch an bis zum
letzten, und in immer steigendem Maße bedeutet hat – und
immer bedeuten wird, das – ich weiß es – hat er immer gefühlt. Jedem dieser Bücher
hab ich mich entgegengefreut, jedes hat mich – über alles aesthetische Gefallen
hinaus, manchmal ganz unabhängig davon, – im Innersten beglückt. Sein Leben ist dahin
– die »
Märchen seines Lebens«
(er hätte ja jedes Buch so nennen dürfen) werden uns weiter begleiten, – und unsere
Söhne und Enkel und Urenkel wie uns – unvergänglich wie es eben die Märchen eines
solchen Dichterlebens sind – wahrer als deren Wahrheiten und Legenden! –
In herzlichster Antheilnahme drücke ich Ihnen, verehrter Herr, die Hand als Ihr
sehr ergebener
Arthur Schnitzler