Mein lieber Freund, Ich habe lange unent
schlo
ssen hin
und her ge
schwankt, ob ich nach
Wien kommen
soll. Der Ab
schied von
Florenz fällt mir un
sagbar
schwer, und ich wäre gern noch acht
Tage geblieben. Der Wun
sch, Dich noch einmal wiederzu
sehen, ehe ich wieder in der
großen Arbeit untertauche, hat
f den Aus
schlag gegeben. Allerdings hätte ich heut beinahe noch mein Rei
se-Projekt rückgängig gemacht, da ich die ge
stern von Dir erbetene telegraphi
sche Antwort nicht
erhielt. Aber ich dachte mir am Ende, daß vielleicht nur ein Communications-Hinderniß
vorliegt, und werde morgen al
so doch nach
Venedig rei
sen.
|Dort bleibe ich zwei oder drei Tage und komme dann etwa Freitag nach
Wien, um dort mit Dir die
letzten acht Tage meines Urlaubs zu verbringen. Immerhin bitte ich Dich, mir
sofort
nach Empfang die
ses Briefes nach
Venedig Poste restante zu telegraphiren, ob Dir meine Ankunft am Freitag recht i
st.
Ich kann al
so bei Dir wohnen? Denn mein Rei
segeld langt nicht mehr viel weiter als
zur Be
streitung der Rei
se nach
Wien und von da
nach
Frankfurt. Werde ich aber Dich und die
Deinigen nicht
stören?
Mir droht ein
schweres Unheil: Wie ich aus
Frankfurt höre, wird
Rottenberg wahr
scheinlich an Stelle von
|Fuchs nach
Wien berufen. Das wäre das Ende.
Meine Ankunft zeige ich Dir nach
Wien telegraphi
sch an.