| Bäckerstrasse No
1, den
18. III. 96.
Verehrter Herr Doctor!
Und es herrschte Freude und eitel Sonnenschein und siehe, eine unpässlich zu Bett
liegende junge Dame wurde vor lauter Vergnügen plötzlich gesund. Das hat Ihr
liebenswürdiger Brief verursacht, für
den, sowie für die beispiellose bewundernswürdige Schnelligkeit, mit der Sie meine
Bitte erfüllt haben, ich Ihnen auf das Herzlichste danke. –
Wenn Ihre Spannung auf meine ferneren Arbeiten wohl kaum den Grad je erreichen
dürfte, wie die meine auf Ihr Urtheil war, so will ich doch Gleiches mit Gleichem
vergelten und Ihnen als Dank ungesäumt drei andere Arbeiten zur gütigen Durchsicht
übersenden. N
o 1. »
Pierettes Tagebuch«, 19 Nummern
|Lyrik, in einer
Novelle verstreut gewesene
Gedichte, die nun für sich
allein stehen sollen, da die
Novelle unbrauchbar war.
No 2 und
3 kleine Skizzen, Federspritzer, wie ich sie
sehr gern schreibe. Wenn das kritische Verfahren wieder nur annähernd so kurze Zeit
in Anspruch nimmt, wie das erstemal, so bauen Sie sich eine weitere Staffel ins
Himmelreich und einen Dankaltar in meinem Herzen. –
Mit vorzüglicher Hochachtung
Elsa Plessner.