Dr. Arthur Schnitzler |9. X. 917
lieber und verehrter Herr Doctor,
nun hab ich Ihren
Jeremias gelesen, mit
stärkster sich von Bild zu Bild erhöhender Theilnahme, und insbesondere den Schluss,
nicht nur von den dichterischen Schönheiten, sondern auch von der menschlichen Wärme
ergriffen, die Ihr
Werk
ausstrahlt. Auf der Bühne wird es meiner Überzeugung nach – in der gedrängten Form,
die Sie für diesen Zweck Ihrem dramatischen
|Gedicht wahrscheinlich geben
werden, seine Wirkung gleichfalls nicht verfehlen, und ich wünschte sehr, Sie recht
bald zu seinem ersten Theatererfolg beglückwünschen zu können.
Meine
Frau, die den gleichen
Eindruck von
Jeremias erhalten, dankt Ihnen,
lieber Herr Doctor und grüßt Sie so herzlich wie ich.