Sie wollen also wirklich, wie mir
Stefan Zweig sagt,
die grosse Freundlichkeit haben meine
Erklärung ins Französische zu übersetzen und wünschen überdies, zum Zweck
der Veröffentlichung in einer deutschen
Schweizer
Zeitlung ein zweites
Exemplar, das ich
Ihnen hiemit gerne und mit vielem Dank für Ihre besondere Liebenswürdigkeit zusende.
Auch mir ist bisher nicht bekannt geworden, dass jener
russische Artikel den Weg nach anderen Ländern
gefunden hätte. Die Existenz jenes
Artikels oder erdichteten
Interviews – ich weiss bis heute nicht, was es war – steht dennoch
zweifellos fest und die
russischen Freunde, die mich auf einem
komplizierten Umweg davon unterrichtet haben, liessen mir überdies mitteilen, dass
Versuche in ihren Kreisen die vollkommene Unmöglichkeit einer Authentizität jener
mir
zugeschriebenen Aeusserungen aus meinem bisher unbescholtenen literarischen
Lebenswandel zu beweisen, an der allgemeinen Verbitterung und Verhetzung gescheitert
sind. Wie schon in meiner
Erklärung steht, ist es mir
bisher nicht gelungen mir den Wortlaut jener gefälschten
Aeußerungen zugänglich zu machen, der Sinn meiner
Auslassungen sollte ungefähr nach jenem Blatt der folgende gewesen sein: dass ich
Tolstoi als einen alten Faselhans bezeichne, von
Maeterlinck behaupte, dass er seine Bauern schinde, von
Anatole France, dass er mich irgendwie bestohlen
habe, und dass ich endlich die Behauptung aufstellte,
Hauptmann sei ein viel gröBerer Dichter als
Shakespeare. Aus
Russland kam auch das
dringende Ersuchen an mich gegen diese Verleumdungen etwas zu unternehmen.
Dass eine so törichte Geschichte mir den ersten Anlass geben würde eine persönliche
Verbindung mit Ihnen anzuknüpfen hätten wir uns wohl Beide nicht träumen lassen. Aber
da es sich nun einmal so fügt, will ich diese Gelegenheit gerne benützen, um Ihnen
zu
sagen, wie sehr ich Sie verehre und mit welchem Vergnügen, mit welcher wachsenden
Freude ich Ihren wunderschönen
Jean Christophe gelesen
habe. Lassen Sie mich hoffen, dass eine Beziehung, die wenigstens von mir zu Ihnen
innerlich längst bestanden, so seltsam sie auch in ihrem äusseren Umriss anheben mag,
in jenen besseren Zeiten, die wir alle ersehnen und vielleicht auch noch früher,
einen glücklichen Fortgang finde. Für heute aber seien Sie nur nochmals vielmals
bedankt und herzlich gegrüsst von