liebe und verehrte gnädige Frau,
neulich war ich schon ganz in Ihrer Nähe – und hab es vorgezogen, aus Gründen, die
ich bei nächster mündlicher Gelegenheit mittheilen werde, statt auf den
Kreuzberg auf die
Rax zu gehen. Die Escapade endete
– Nebel u Regen. Sollte das Wetter sich ändern, so wäre es wohl möglich, daß ich im
Lauf der nächsten Woche bei Ihnen erscheine – we
nn nicht, darf ich Sie hoffentlich
gleich nach Ihrem Wiedereintreffen in
Wien sehen.
Ich hätte ein rechtes Bedürfnis mit Ihnen zu reden – schriftlich lassen sich all die
Dinge in ihren Auf- u ab
schüben, all dies unfassbare, und das fassbare fast noch
weniger – kaum behandeln. Vor
10. fährt
Olga nach
Gastein,
Lili fährt mit, – aber nicht bis
Gastein,
sondern nach
Attnang od.
Salzburg, wo sie von Frl
Pollak in Empfang
geno
mmen wird.
|um einer Einladg meiner
Schwester nach
Altaussee zu
folgen. Ist selbst will da
nn zwischen
20. u
25. August auch
hin;
Heini der am 17. etwa nach
München fährt, trifft
Anfg. September in
Altaussee mit mir zusa
mmen, und, nach dem augenblicklichen Stand der
Angelegenheiten, wäre es nicht undenkbar, daß
Olga von
Gastein aus auch nach
Altaussee käme, – ein veritabler Familientag wie Sie sehen, in
Conjunctivo vorläufig. –
Für Ihren lieben Brief, und für Ihre freundschaflichen Gefühle überhaupt bin ich
Ihnen dankbarer als ich Ihnen sagen kann! Alles herzlich an Frau
Alma und
Werfel.