|Samstag 11. O. 1924.
Innig verehrter Freund! Seit zwei Tagen, seit Ihrer Generalprobe, kämpfe ich vergebens mit meinem Telephon. Da ich nicht zu Ihnen kann (meine Schwester u mein Bruder nehmen mir jede Minute) so will ich Ihnen wenigstens nur das Eine sagen.
Ich habe mich längst damit abgefunden, und bin sogar froh, nicht mehr Kritiker zu sein. Aber diesmal war mir weh um’s Herz. Diesmal hätte ich so sehnsüchtig Vieles, Vieles sagen wollen, über dieses Ihr verschleiert wehmütig wissendes Werk. So kann ich Ihnen nur danken |für so viel Reichtum den Sie schencken. . . . .  wenn man versteht.. . . . . . . . . .........
Ich hoffe Sie noch diese Woche sprechen zu können.
In Treue Ihre
Berta Zuckerkandl
Bitte grüssen Sie Olga von mir. Wenn ich bisher nicht kommen konnte so sind eben meine Familienangelegenheiten daran Schuld.
    Bildrechte © University Library, Cambridge