lieber Stefan Zweig, dass und wie Sie mir bei jeder Gelegenheit Ihre
Sympathie und Ihre Antheilnahme kundgeben – anläßlich Älterwerdens,
Novellenschreibens und Nichtaufgeführtwerdens, rührt mich geradezu und so hab ich
Ihnen auch für Ihren letzten lieben Brief wärmstens zu danken.
Mit Ihrem Bedenken gegen die Höhe des Betrags haben Sie wahrschreinlich recht, wie
im
Fall
Else; nach der Aufführung des »
Gangs« sehn ich mich, unter den gegenwärtigen
Umständen, selbst nicht sonderlich; – und
dass das
Alter – um nicht zu sagen Altwerden ist (wie die
Sandrock einmal vom Tod behauptet hat) ein Element gegen das sich nichts
sagen läßt.
|Pathetisch oder resignirt genommen – unsere
Erwiderung bleibt immer nur »
Allons travailler« (
wer hat es nur gesagt?)
Ich bleibe vorläufig in
Wien (we
nn nicht das
Wetter zu ausgedehnten Ausflügen locken sollte) vor dem So
mmer noch, Sie haben es
wohl gelesen, heiratet meine
Tochter nach
Venedig (die
Wohnung dort, in
Fari-Nähe steht schon bereit) die Eintheilung
meiner »Ferien« (die oft meine beste Arbeitszeit sind) wird dazu ein wenig abhängen.
Noch steht mein Progra
mm nicht fest – in jedem Fall hoff ich wir begegnen einander
bald wieder – es ist mir immer eine Freude wie Sie wissen.
Herzlichst grüßt Sie Ihr
ArthurSchnitzler