Theodor Herzl an Arthur Schnitzler, [zwischen dem 20.  und 23.?] 1. 1895

Dr Th. Herzl

Mein lieber Freund!

Sie haben richtig vermuthet, dass mir die Annahme Ihres Stücks im Burgtheater viel Freude machen wird. Bravo! schon jetzt. Ich möchte gern Näheres darüber hören. Schreiben Sie ausführlich. Alles Albert Betreffende natürlich an Albert.
Ihren letzten so lieben Brief konnte ich wegen des Krisenrummels noch nicht beantworten. Auch heute nur ein Wort. Ich bitte Sie, zwei Tage vor Ablauf der Frist – also am 25ten? – von der Hand die den Begleitbrief schrieb, folgenden recommandirten Brief ×××××××××××× abschreiben zu lassen :
[9 Zeilen Textverlust]
|Ich hab’s nicht viel anders erwartet und bin nur ganz unwesentlich enttäuscht. Jedenfalls lasse ich mich vom Unverstand (oder Verstand!?) der Directoren  nicht irr und zaghaft machen. Ich gehe meinen Weg weiter. Meinen neuen Weg! Darin liegt auch etwas Seliges.
Herzliche Grüsse von Ihrem guten Freund
 Herzl
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