Elsa Plessner an Arthur Schnitzler, 15. 9. 1896

| I. Bäckerstraße No 1, den 14. 9. 96.

Hochverehrter Herr!

Der Plagegeist, der Sie im vergangenen Winter mit Manuscripten bombardirt hat und dem Sie in himmlischer Geduld mehrmals schriftlich Rede und Antwort – will sagen Urtheil – standen, erlaubt sich hiemit die höfl. Anfrage, ob und wann Sie ihm in einer für ihn außerordentlich wichtigen Angelegenheit eine Audienz bewilligen. Es handelt sich um das Ihnen bekannte drei-actige Drama. –
Wenn sie die große Liebenswürdigkeit haben wollten, mir mitzutheilen, wann Sie die noch größere besitzen |werden, für mich zu sprechen zu sein so bringen Sie das Maß Ihrer engelhaften Güte mir gegenüber zum Überfließen. –
Und harrend der freudigen Botschaft zeichnet mit neuem Dank im Voraus – und alter, hochachtungsvoller Verehrung
 Elsa Plessner